Der originellste Zug des französischen Katholizismus der letzten Jahrzehnte ist das schlechte Gewissen seiner Elite, die Ueberzeugung, daß der Massenabfall des vorigen Jahrhunderts zum Teil von den Katholiken selbst verschuldet wurde, und daß die Fehler der Vergangenheit, unter anderem das systematische Bündnis mit dem politischen oder sozialen Konservativismus, nicht wiederholt werden dürfen. Um diese Fehler zu vermeiden, muß man sie studieren, und deshalb sind in den letzten Jahren zahlreiche Bücher über die Geschichte des französischen Katholizismus seit der Revolution erschienen,
Für fast jeden beginnt schon vor dem Tode, und bestenfalls mit ihm, eine lange Periode der Vergessenheit, aus der wenige wiederauftauchen, gewöhnlich als glorreiche Tote. Nur in den seltensten Fällen wächst die Gestalt auch nach dem Tode, und bleibt der Tote Jahre und Jahrzehnte hindurch ein Zeitgenosse, bevor er endlich, aber nicht immer endgültig, zu einem Denkmal erstarrt.Fünf Jahre sind es her, seit Bernanos am 5. Juli 1948 starb; schon ist seine Gestalt ins Riesenhalte gewachsen, und voraussichtlich wird er noch lange ein unbequemer Zeitgenosse bleiben. Als er starb, hätte es fast
Das ; Mißverständnis ist der Weg zur Popularität, und wenn einmal ein ernsthafter Historiker zum Propheten gestempelt wurde, kommt dann gewöhnlich eine Neuauflage. So entwickelt sich auch die Tocqueville-Mode der letzten Jahre allmählich zu einer höchst begrüßenswerten Tocqueville-Renaissance. Der vollständige Text seiner Erinnerungen wurde bei Gallifnard veröffentlicht und hat die zehnte Auflage schon lange überschritten; eine schon längst fällige Neuauflage von „La democratic en Amerique“ wird angekündigt.Diese Mode und Renaissance verdankt Tocqueville den in den letzten