Roboterhunde: Aibo statt Balu
Roboterhaustiere erfreuen sich wachsender Beliebtheit: Sie brauchen keine Nahrung und keine Pflege mehr – nur ein bisschen Strom. Aber können sie auch Empathie erzeugen?
Roboterhaustiere erfreuen sich wachsender Beliebtheit: Sie brauchen keine Nahrung und keine Pflege mehr – nur ein bisschen Strom. Aber können sie auch Empathie erzeugen?
Er hat Kulleraugen, Schlappohren und vier Beine. Er bellt, wackelt mit dem Kopf und wedelt mit dem Schwanz. Er befolgt Kommandos und spielt gerne mit Bällen. Doch „Aibo“ ist kein Hund aus Fleisch und Blut, sondern ein Roboterspielzeug. Das Elektronikgerät aus der Produktion von Sony ist vollgestopft mit Hightech: Mithilfe eines KI-gestützten Systems aus Kameras und Sensoren lernt „Aibo“, Gesichter und seine Umgebung zu erkennen. Reicht man „Aibo“ die Hand, gibt der Roboter Pfote. Streichelt man ihn, legt er den Kopf in den Nacken.
Ein Roboterhund ist deutlich pflegeleichter als ein biologisches Wesen: Er muss nicht Gassi gehen, sondern nur alle paar Tage neu aufgeladen und mit Daten gefüttert werden. Und er macht auch nicht in die Wohnung. Wenn das Herrchen mal nicht zu Hause ist, kann man den Hund bequem per Smartphone aus der Ferne steuern, und auch die simulierten Mahlzeiten lassen sich per App konfigurieren. Und wenn man ihn mal vergisst, ist Aibo auch nicht traurig. Automaten sind treue Seelen, weil sie seelenlos sind.
Maschinen zum Dressieren
Allerdings ist ein Robotergefährte kein billiges Vergnügen: Knapp 3000 Dollar (ca. 2880 Euro) kostet „Aibo“, je nach Ausstattung kann der Preis auch höher liegen. Wobei es auch deutlich günstigere „Modelle“ gibt: So findet man auf Amazon eine Reihe programmierbarer Roboter mit „Dressurfunktion“ zum Preis von rund 50 Euro. Sogar Supermärkte bieten vierbeinige Maschinen zum Kauf an. Ein Roboterhund unterm Christbaum? Warum nicht!
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