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Müllsplitter kurz notiert
• Die österreichische Papierindustrie hat seit 1981 ihre Produktion mengenmäßig um 14 Prozent gesteigert. Dabei ist allerdings festzustellen, daß der Anteil an Packmitteln in diesem Zeitraum rückläufig war. Das ist sowohl auf sinkende Exporte als auch auf einen sparsameren Einsatz von Verpackungen zurückzuführen.
Diese Entwicklung findet ihren Niederschlag auch im Tonnenpreis dieser Produkte. Er ist indexbereinigt seit 1981 um 2,2 Prozent gesunken.
An der Gesamtmenge der in Österreich erzeugten Packmittel nehmen Papier und Pappe mit 52 Prozent eine Spitzenstellung ein.
• In Österreichs Spitälern fallen jährlich 25 Tonnen Abfälle an. Das sind pro Bett und Tag ein Kilo. Zwei Drittel davon sind bakteriell verseucht. Damit unterscheidet sich der Spitalsmüll aber nicht wesentlich vom Hausmüll, denn auch dieser ist — manchmal sogar ganz beachtlich — mit Keimen belastet.
• Müllhalden haben nicht nur Schattenseiten. Auf manchen von ihnen gedeiht eine Fülle von selten gewordenen Pflanzen — zur großen Freude der Botaniker. So entdeckte man beispielsweise auf Müllhalden in Baden-Württemberg den hochgradig gefährdeten Acker-Hahnenfuß. Beachtlich ist oft auch die Pflanzenvielfalt auf solchen Flächen: 25 verschiedene Arten auf nur einem Quadratmeter Fläche!
• Auch im Ausland liegt die Abfallentsorgung im argen. Meeresanrainer machen es sich immer noch sehr leicht. Sie verwenden das Meer als Deponie. Besonders betroffen ist die Nordsee.
Sie muß jährlich 75 Millionen Tonnen Bauschutt, 65 Millionen Tonnen Baggergut, sieben Millionen Tonnen Industriemüll in fester oder flüssiger Form, fünf Millionen Tonnen mit Giften durchsetzten Klärschlamm und und ... schlucken.
Beachtlich auch, was über die Flüsse angeschleppt wird. So gelangen etwa über den Rhein 248 Tonnen Blei, 14 Tonnen Cadmium oder 161 Tonnen Arsen in dieses Meer.
• Sogar im erdnahen Weltraum sammelt sich Müll. Schätzungen zufolge dürften rund 70.000 Stücke unterschiedlicher Größe die Erde in verschiedenen Höhen umkreisen. Viele kleine Teile haben ihren Ursprung im Zusammenstoß von obsoleten Satelliten oder Teilen von Raumfahrzeugen, etwa ausgebrannten Raketen. In England wird derzeit an der Entwicklung eines Gerätes zur Sammlung dieser Teile gearbeitet — einer Art Staubsauger für den Weltraum.
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