Uni-Proteste für Palästina: Zuhören statt vertreiben

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Universitäten waren schon immer Orte des Diskurses und des Dissenses. Aktuell sorgen Verwerfungen rund um die Frage des Gaza-Krieges dafür, dass diese Rolle unter Druck gerät.

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Universitäten waren schon immer Orte des Diskurses und des Dissenses. Aktuell sorgen Verwerfungen rund um die Frage des Gaza-Krieges dafür, dass diese Rolle unter Druck gerät.

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Als ich im vergangenen Jahr zum ersten Mal den Campus der UC Berkeley betrat, hat mich die allgegenwärtige Erinnerung an die Studentenproteste der 1960er-Jahre mit ihrem Eintreten für free speech am meisten beeindruckt. Überall wurden diese Proteste als große Errungenschaft gefeiert und als entscheidendes, ja identitätsstiftendes Moment für die Universität gewürdigt.

In der Tat haben Universitäten in Sachen Meinungsfreiheit eine besondere Verantwortung. Sie sind schon immer Orte des Diskurses und des Dissenses gewesen – eine Rolle, die aber stark unter Druck gerät. Am 10. Mai betitelte die deutsche Bild-Zeitung einen ganzseitigen Bericht mit dem Spruch „Universitäter“. Darin wurde – in einem Fahndungsbrief-ähnlichen Stil – gegen Wissenschafter gehetzt. Einzelne Lehrende wurden namentlich aufgelistet. Ihr Verbrechen? Sie hatten einen Offenen Brief unterschrieben, in dem die Räumung eines pro-palästinensischen Studenten-Camps in Berlin kritisiert wurde. In diesem Brief verteidigten sie einen dialogischen Zugang. Sie kritisierten die Universitätsleitung dafür, die Räumung des Protestcamps veranlasst zu haben, ohne vorher ein Gesprächsangebot an die Studierenden gemacht zu haben.

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