Wenn alle, die zur katholischen Kirche heifcgefunden haben, ihren Weg schildern sollten, würde es sich vielleicht zeigen, daß auch nicht zwei die gleiche Straße zogen. Uns, die wir der Kirche Gegebenheit als den „Grund- und Eckstein der Wahrheit“ angenommen haben, kann es nicht wundernehmen, daß eben-80 viele Wege nach Rom führen, als es Menschenmeinungen gibt.Nun sind wohl die wenigsten Konvertiten imstande, ihre eigene Umwendung zu erklären, wie ihr Widerstand gegen Ihn, der „Weg, Wahrheit und Leben“ ist — ein Widerstand, aus Furcht und Mißtrauen geboren —, überwunden
Bei meiner Flucht vor den Deutschen im Jahre 1940 die mich über Schweden, Rußland und Japan im Flugzeug nach Amerika führte, kam ich Mitte Juli mit meinem Sohn in Moskau an, um von hier mit der Transsibirischen Bahn nach Wladiwostok weiterzureisen. Unser Zug ging eTSt vier Tage nach unserer Ankunft, und diesem Umstand verdankte ich es, die russische Hauptstadt etwas kennenzulernen.Man erzählte uns, Moskau habe vor dem letzten Weltkrieg zwei Millionen Einwohner gehabt. Jetzt sind es vier Millionen. Trotzdem war der Wohnungszuwachs in der Zwischenzeit nicht wesentlich gestiegen. In den
An der Türe rechts des kleinen Osloer Hauses entdeckte Paul Selmer ein viereckiges weißes Porzellanschild mit schwarzer Schrift: Harald Olav Tangen, Pfarrer.Es dauerte ziemlich lange, bis auf sein Läuten hin jemand aus dem Dunkel auftauchte, so daß er Zeit hatte zu hoffen, es sei niemand daheim. Dann wurde die Tür geöffnet; es war Harald Tangen selbst, und Paul hatte plötzlich das Gefühl, daß die Situation ganz unmöglich und dabei gleichzeitig sehr spannend sei.„Ich weiß nicht, ob Sie Zeit haben — ob ich einen Augenblick mit Ihnen sprechen könnte?“„Mit Vergnügen.“ Der
Sigrid U n d s e t, die große norwegische Dichterin, Trägerin des Nobelpreises für Literatur, erlebte im Jahre 1940 den Überfall der Deutschen auf ihr Vaterland. Als bekannte Gegnerin des Nationalsozialismus floh sie nach Schweden. In Stockholm erfuhr sie, daß ihr ältester Sohn Anders als norwegischer Offizier gefallen war, ein Verlust, dessen Schmerz noch an mancher Studie ihres folgenden literarischen Schaffens nachzittert; ihrem zweiten Sohn, Hans, gelang die Flucht aus Oslo zu seiner Mutter nach Stockholm. Hier in Schwedens Hauptstadt erreichte die Dichterin ein Angebot, in Amerika