Im Sommer 1978 sollen in allen neun Ländern der Europäischen Gemeinschaft die Abgeordneten des europäischen Parlaments direkt und gleichzeitig gewählt werden, um der Einigungsidee einen starken, $en Ministerrat ständig antreibenden Motor zu verschaffen.Gemäß Artikel 238 der Römischen Verträge vom 25. März 1957 besteht die parlamentarische Versammlung der Europäischen Gemeinschaft bisher aus „Abgeordneten, die nach einem von jedem Mitgliedsstaat bestimmten Verfahren aus ihrer Mitte ernannt werden”. Aber im gleichen Artikel ist die direkte Wahl wie folgt anvisiert: „Die
Nicht minder bedeutsam als der Ausgang der österreichischen Nationalratswahlen ist das Ergebnis der Saarwahlen vom 13. Mai. Was hier für Europa auf dem Spiele stand, erhellt aus der Gegenprobe eines glücklicherweise verhinderten. Wahlsieges des Saartrommlers Dr. Heinrich Schneider. Wäre er, wie von ihm erhofft, mit der These vom „Erbfeind Frankreich“ bei den, saarländischen Kreistags- und Gemeindewahlen den anderen Parteien davqn-marschiert, so hätte er nach „Alter-Kämpfer-Manier“ sofort „den Helm fester gebunden“ und sich für den Bundestagswahlkampf 1957 als „Befreier“
Das deutsche Fazit von 1955 läßt sich einiger maßen sicher nur dann ziehen, wenn man bei der Bestandsaufnahme auf 1945, das Jahr Null unserer jüngsten Geschichte, zurückgeht und den totalen Zusammenbruch in seiner welthistorischen Verflechtung mit dem Zermahlen Europas zwischen der atlantischen und der russisch-asiatischen Welt betrachtet.Kluge Beobachter der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts sahen schon vor mehr als hundert Jahren voraus, daß die beherrschenden Weltmächte des 20. Jahrhunderts Rußland und die Vereinigten Staaten von Amerika heißen würden. Europas