2013 hat es mit dem Wagner/Verdi-Jubiläum opernmäßig in sich. Der Weg von der Florentiner Camerata bis zu "La donna è mobile“ und "Hojotoho“ war lang, verlustreich und aufregend.Ob sich Mitwirkende wie Publikum bei der Uraufführung der Favola dramatica "Dafne“ von Jacopo Peri (1561-1623) im Frühjahr 1598 in Florenz bewusst waren, Zeugen bei der Geburt einer neuen bahnbrechenden Kunstform zu sein? Wohl kaum. Die (leider nicht erhaltene) erste Oper der Weltgeschichte war nur das vorläufige Endergebnis einer langen Entwicklung von den mittelalterlichen Mysterienspielen über die
Am 22. Oktober öffnet Wien modern, das Festival für Musik der Gegenwart, zum 25. Mal seine Pforten. Anlass für Anmerkungen zum Stellenwert der zeitgenössischen Musik.Vier Wochen lang werden im Rahmen von Wien modern an 16 Spielorten 37 Projekte mit ca. 480 Künstlern angeboten. Neben einigen Progammschwerpunkten sticht eine numerisch stark besetzte Diskussionsveranstaltung heraus: "Neue Musik - heute? Symposium zur aktuellen Situation der Neuen Musik“ (23. Oktober, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, 10 Uhr). Neben Markus Hinterhäuser (Pianist und Festivalleiter),
Ab 20. August zeigen die Salzburger Festspiele "Die Soldaten“ von Bernd Alois Zimmermann. Zu einer so faszinierenden wie tragischen Komponistenpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts.Die Zeit, als physikalische Größe der Ereignisse wie auch als erkenntnistheoretisches Phänomen, spielt in seinem Werk und Leben eine äußerst wichtige Rolle. Geboren 1918 im Rheinland, ist Bernd Alois Zimmermann ein Zu-spät-Geborener, um noch von der klassischen Moderne initialisiert zu werden. Der Zweite Weltkrieg, samt traumatisierenden Wehrmachtseinsätzen, verzögert seinen Studienabschluss bis 1947. Für
Geboren in Wien. Lebt und arbeitet in Wien“ - so lautete das lapidare Curriculum Vitae, das er bei Aussendungen und Katalogen verwenden ließ. Diese elegante Art des Understatements war bewusst gelebte Haltung. Er verwahrte sich bis zuletzt erfolgreich gegen eine Wahrnehmung seiner Person als Künstlerpromi. Nicht verwahren kann er sich gegen Nachrufe wie "… seine oft unfertig wirkenden Plastiken und Skulpturen …“ (Kurier) oder "… prägend war für ihn der Wiener Aktionismus …“ (Der Standard). Das ist so unrichtig, dass nicht einmal das Gegenteil davon wahr wäre, schlimmer noch,
Der mit 200.000 Euro dotierte internationale Ernst von Siemens Musikpreis 2012, auch als Nobelpreis der Musik bezeichnet, wurde Ende Juni an Friedrich Cerha verliehen. Einige kritische Anmerkungen zum weitläufigen System von Kunstförderungs- und -würdigungspreisen aller Art, privater wie öffentlicher Natur, aus gegebenem Anlass.Friedrich Cerha [hat] in sehr modernefeindlichen Zeiten in Wien erreicht, dass die avancierte zeitgenössische Musik dort nicht völlig aus dem Bewusstsein der musikinteressierten Öffentlichkeit verschwindet.“ So hat Wolfgang Rihm - als Mitglied der Bayerischen
Innenpolitische Affären und Skandale als ergiebiger Stoff für theatralische Interventionen. Ein Plädoyer für eine überkommene Kunstform anhand von Unschuldsvermutung & Co.Reinhard Deutsch begann seine Kolumne "Deutschstunde“ (FURCHE Nr. 14) mit den Worten: "In den letzten Wochen durfte man erleben, dass das Theater keineswegs eine aussterbende Kunstform ist.“ Um dann von den "Auftritten“ diverser Persönlichkeiten vor dem Untersuchungsausschuss des Nationalrats und deren theatralischen Qualitäten zu schwärmen (es war auch das Wort "Kasperlbühne“ zu lesen). Dieser Faden sollte
… oder: Wie kann man einige reaktionäre Thesen für die Revolution zurückgewinnen? Der Dichter und Filmemacher Pier Paolo Pasolini wäre heuer 90 Jahre alt geworden.Geboren 1922 in Bologna. "Mein Vater stammt aus einer alten Adelsfamilie aus der Romagna, meine Mutter hingegen kommt aus einer Bauernfamilie aus dem Friaul, die sich allmählich bis in den Kleinbürgerstand hochgearbeitet hat“, so Pier Paolo Pasolini in einem Interview. Das Walten und Wechseln zwischen den Welten und Klassen scheint ihm in die Wiege gelegt worden zu sein. Früh ergeben sich Konflikte mit dem Vater, einem
Kurt Flasch, emeritierter Ordinarius für Philosophie in Bochum, hat eine neue Prosaübersetzung von Dantes "Commedia“ samt Kommentar und einer "Einladung, Dante zu lesen“ vorgelegt.