"Schau Mama, die Bettina hat einen Freund!" Aufgeregt hält meine Zwölfjährige mir das Handy vor die Nase, das Display voll mit roten Herzis und Bussis. "Als WhatsApp-Gruppe dürfen wir ab sofort alle mitlesen!", sagt sie -und ist begeistert über die Aussicht, in den kommenden Sommerferien live eine Liebesgeschichte miterleben zu dürfen. Ganz im Gegensatz zu ihrer Mutter! Ich bin schockiert, halte umgehend einen Vortrag über notwendige Diskretion, die Intimität erster Liebesbeziehungen, mangelnde Erfahrung im Umgang mit sozialen Medien etc. Meine Tochter schaut mich ganz fassungslos an
In puncto Idealismus ist die Moraltheologie die Stabhochspringerin unter den theologischen Disziplinen. Was aber, wenn die Latte zu hoch liegt? Über den Umgang mit dem Scheitern an eigenen Idealen.
Die moderne Reproduktionsmedizin hat die Vorstellung von Elternschaft revolutioniert - und festigt zugleich archaische Geschlechterrollen.Es war 1949, als Simone de Beauvoir in ihrem Klassiker "Das andere Geschlecht“ die Reproduktionsmedizin als Befreiung der Frau von den "Zwängen der Natur“ feierte: "Die künstliche Befruchtung ist der Endpunkt einer Entwicklung, die es der Menschheit ermöglichen wird, die Fortpflanzungsfunktion zu beherrschen. Diese Veränderungen haben insbesondere für die Frau eine ungeheure Bedeutung: Sie kann die Zahl ihrer Schwangerschaften beschränken, kann sie
Langsam ist der Rhythmus des Lebens an seinem Beginn und am Ende, ganz leise nur ticken irgendwo Uhren. Dazwischen herrscht Stress, Hektik, Getümmel, Leistungsdruck. Aber dann, am Ende, da kann das Leben noch einmal Überraschungen bereithalten: Musik, soviel man will, und ein heißes Bad jeden Tag, damit die Schmerzen im Bein endlich weggehen; ein Glas Cognac; eine Zigarette, auch wenn man an Lungenkrebs leidet. Der Appell, nicht zu rauchen, kommt sowieso dreißig Jahre zu spät. Jetzt ist er nicht mehr wichtig. Jetzt darf man rauchen. Denn bald wird das Leben vorbei sein."So ist es halt" -
Sie sind zwei "ganz normale" Ärztinnen, und das bedeutet: Sechzig Wochenstunden Arbeitszeit, Fortbildungen, und nebenher noch Familie mit Kindern. Beide arbeiten an den Grenzen des Lebens: Gabriele Dinhof als Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe im Wilhelminenspital, Annette Henry als Palliativmedizinerin im Hospiz Rennweg. Am Beginn und am Ende des Lebens gehört die Bewältigung ethischer Konflikte sozusagen zum Tagesgeschäft. Heute ist Ethik Teil des medizinischen Curriculums. Die Ausbildung von Dinhof und Henry, beide um die vierzig Jahre alt, hat das Fach Ethik jedoch nicht
Wolfgang Klaghofer-Treitler, Fundamentaltheologe in Wien, setzt sich mit den Literaten Elias Canetti, Jean Améry und Elie Wiesel auseinander.Die Fragen der Toten sind leise, aber hartnäckig. Sie auszuhalten erfordert Mut. Wolfgang Klaghofer-Treitler, Fundamentaltheologe an der Wiener Katholisch-Theologischen Fakultät, beweist diesen Mut. Und legt mit "Die Fragen der Toten" sein bisher schönstes, eigenwilligstes und reifstes Buch vor.Klaghofer-Treitler geht dem Leben dreier Literaten nach, die mit ihrem Werk die Theologie zum Durchatmen zwingen: Elias Canetti, Jean Améry, Elie Wiesel. Drei
Die Bibel als Actionvideo; Moses als Rapper; die ägyptischen Plagen, kulinarisch aufbereitet: Die Beteiligung am ökumenischen Schulwettbewerb zum Thema "Bibel in Kultur und Gesellschaft" war sensationell. Die Kreativität der Schüler nicht minder.Szene 1: Eine Bibel auf einem Tisch. Dazu eine tiefe Stimme vor anschwellender Musik: Es ist Anfang des dritten Jahrtausends nach Christus. Die ganze Welt wird von Bösewichtern und Ganoven beherrscht. Sie haben sich vorgenommen, das Christentum auszulöschen und alle Bibeln der Welt zu vernichten. Nur einer Prinzessin gelingt es, ihre Bibel zu
Die "Englischen Fräulein", einst heftig verunglimpft, haben sich nach dem Wunsch ihrer Ordensgründerin Mary Ward in "Congregatio Jesu" umbenannt.Das wuchernde Unkraut muss an der Wurzel vertilgt und ausgerottet werden. Es gehört zu den schwersten Pflichten des Papstes, den Weinberg des Herrn vor unberufenen Arbeitern zu schützen." Noch einmal überfliegt Papst Urban VIII. seine Bulle "Pastoralis Romani Pontificis": Das wird sie zur Vernunft bringen - diese selbst ernannten Ordensfrauen, diese Jesuitinnen! Ziehen in der Weltgeschichte herum und pfeifen auf die Vorschriften des Konzils von
Die Literatur hat ihn fast vergessen. Doch nun steht er im Zentrum eines Romans: Saul.Wenn Universitätsprofessoren plötzlich, statt nüchterne Abhandlungen zu formulieren, von der Muse geküsst werden, ist Skepsis angesagt. Zumal bei einem Fundamentaltheologen zu befürchten ist, dass er am Ende gar seine Theorien über den Offenbarungsbegriff notdürftig in Romanform verpackt. Doch manchmal hat der Leser Glück und es stellt sich heraus, dass der Professor - in diesem Fall Wolfgang Klaghofer-Treitler, Fundamentaltheologe an der Universität Wien - schreiben kann. Ihn fasziniert eine Figur,
Gefährlich und erotisch zugleich ist das Internet. Betrachtungen des Philosophen Rafael Capurro über ein antikes Liebespaar im neuen Medium.Eines schönen Tages beim Internet-Surfen - nachher wusste er selbst nicht mehr so genau, wie er auf die Idee gekommen war - gab S. in einem Anfall von Verzweiflung kurz entschlossen seinen Namen in Google ein und wartete ab, was geschehen würde. Als er die Augen wieder öffnet, fand er seine düstersten Befürchtungen bestätigt: "Null Treffer" meldete Google. Nicht der kleinste Hinweis auf seine Existenz im ganzen World Wide Web. Überhaupt nichts! Es
In seinem neuen Buch bringt der Innsbrucker Theologe Wolfgang Palaver die zentralen Theorien René Girards "auf den Punkt".Ein einsames Jagdschloss am Fuß der Karpaten: Im Salon mit seinen abblätternden Seidentapeten wartet ein alter Mann auf seinen Jugendfreund, mit dem er noch eine Rechnung offen hat: Was hat sich vor 41 Jahren zwischen seiner Ehefrau und seinem Freund abgespielt? Wie kam es, dass aus einer unzertrennlichen Männerfreundschaft eine Rivalität wurde, die fast einen tödlichen Ausgang genommen hätte?Für jeden und jede, die sich mit den zentralen Thesen des
Graz einmal anders: Ein Spaziergang auf den Spuren der Religionen und Konfessionen.Graz glänzt. Seine Straßenbahnen strahlen in steirischem Hellgrün und Mur-blau und spielen bei jeder Station den Anfang der Landeshymne. Hellgrün und blau sind auch die Farben des Logos von "Graz 2003. Kulturhauptstadt Europas." Und hellgrün und blau leuchtet das Dirndl der staatlich geprüften Fremdenführerin Evelin Glaser. Energisch sammelt sie ihre Schäfchen um sich und mustert mit wachsamen Augen, was da hin- und herwogt und geordnet werden will: Deutsche Kirchentags-Protestantinnen, erkennbar am
Vertreter aus vierzig Nationen und acht Weltreligionen üben sich im Dialog.In Graz hat interreligiöse Begegnung Tradition: 1993 der Besuch des Dalai Lama, 1997 die Zweite Europäische Ökumenische Versammlung, 2002 das Weltbuddhistentreffen. Und nun das Projekt "Interreligiöses Europa": Als erste Kulturhauptstadt Europas hat sich Graz zusammen mit Sarajevo dem Thema Religion gestellt - nach dem Motto: Kein friedliches Zusammenleben in den Städten Europas ohne ein friedliches Miteinander ihrer Religionsgemeinschaften.Doch schöne Worte über Toleranz und Dialog allein helfen nicht. Und so
Neid als Motor der Wirtschaft kann zu Höchstleistungen anspornen. Oder alles zerstören. - Erkenntnisse nach dem Innsbrucker Kongress über Leidenschaften in Politik, Wirtschaft, Medien.Pünktlich zum Juli-Beginn hat er seinen Auftritt: Pistaziengrün, cremig und süß. Längst zergeht er seinen Producern auf der Zunge, hat die Jury des Mediapreises in Cannes für Marketing-Leistungen zum Schmelzen gebracht und den Absatz angekurbelt: Der "Neid" wird garantiert ein Hit - genauso wie seine sechs anderen Geschwister aus der Eiskollektion "Die sieben Todsünden" von Magnum/ Unilever. Noch ist er
Mit ihrer klaren Sprache und ihrem eigenwilligen Denken gilt Ina Praetorius als eine herausragende Vertreterin feministischer Ethik. Im Furche-Interview spricht sie über das Ende der Männerherrschaft, die Rolle der Frauen in der Reproduktions- und Biomedizin sowie ihren eigenen Umgang mit der Krankheit Multiple Sklerose.Die Furche: Sie stellen in Ihren jüngsten Veröffentlichungen die These auf, dass die Herrschaft der Männer zu Ende ist. Wie kommen Sie zu dieser erstaunlichen Behauptung?Ina Praetorius (lacht): Einerseits ist das eine Art Experiment: Ich stelle diese Aussage vom Ende des
Marco d'Aviano, Gegenreformator und "Retter Wiens vor den Türken", war ein Kind seiner Zeit.Seine bevorstehende Seligsprechung befremdet Protestanten wie Muslime.Als er am 13. August 1699 um 11 Uhr im Beisein des Kaisers verstarb, waren die Wiener und Wienerinnen erschüttert. In Scharen erwiesen sie ihrem "Retter Wiens vor den Türken" die letzte Ehre, bevor er vier Tage später in der Klostergruft der Kapuzinerkirche in Wien beigesetzt wurde.304 Jahre später ist Marco d'Aviano nur noch wenigen Österreichern ein Begriff. Doch das wird sich ändern. Erstens wird Papst Johannes Paul II. ihn
65 Jahre nach Beginn des Nazi-Terrors in Österreich erforschen Schülerinnen und Schüler die Schicksale von Holocaust-Opfern - und schreiben im Projekt "A Letter To The Stars" sogar Geschichte.Claudio und Armin sind nicht gerade die klassischen Friedhofsgänger. Doch die beiden Burschen, 13 und 14 Jahre alt, sind wild entschlossen: "Wir gehen jetzt zum Zentralfriedhof und suchen das Grab von Hugo Fried. Wir wollen wissen, ob es schön hergerichtet ist und ob da vielleicht eine Gedenktafel steht". Wo die beiden genau suchen sollen, wissen sie noch nicht. Nur das eine: "Wir werden das Grab
Der evangelische Theologe Kurt Lüthi lässt in seinem Buch "Christliche Sexualethik" fast nichts aus.Der erste Eindruck: Was für ein dicker Wälzer! Da soll man durch? Ja, man soll. Und man kann auch. Denn erstens schreibt Kurt Lüthi, emeritierter Professor der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien nach eigenem Bekunden kein "Gelehrtenpalaver" und pflegt sich klar auszudrücken. Zweitens hat er seine "Christliche Sexualethik. Traditionen, Optionen, Alternativen" in leserfreundliche Kleinkapitel geteilt. Und drittens hält es Lüthi mit Albert Camus, den er zitiert: "Ich
In der jüdischen Abteilung des Wiener Zentralfriedhofs gibt es auch christliche Gräber: 1941 bis 1945 wurden auch Christenjüdischer Abstammung dort begraben - Menschen, die noch im Tod zwischen allen Stühlen sitzen.Die Tramway fährt so schnell daran vorbei, als hätte sie ein schlechtes Gewissen, und verschwindet rot und glänzend im Dunst der Ebene. So bleibt denjenigen, die es suchen, keine andere Wahl, als beim dritten Tor schon auszusteigen und mit schnellen Schritten die kleine Mauer entlang zu gehen, verfolgt von den neugierigen Blicken der Menschen, die vergessen haben, dass es ein
Fachleute schlagen Alarm: Immer früher und immer öfter erkranken Kinder und Jugendliche an Depressionen.Hannelore Reicher vom Institut für Erziehungs- und Bildungwissenschaften der Universität Graz präsentiert erschreckende Zahlen: Mehr als fünf Prozent aller Kinder und Jugendlichen sind bereits an schweren Depressionen erkrankt, weitere zehn Prozent zeigen deutlich depressive Symptome. Betroffen sind vor allem Mädchen: Sie leiden fast zweimal so häufig an Depressionen wie Buben.Die Diagnose von Depressionen bei Kindern ist noch schwieriger als bei Erwachsenen: Depressive Kinder sind
Obwohl Depressionen zur Volkskrankheit geworden sind, werden sie nach wie vor tabuisiert. Umso notwendiger ist Aufklärung: Dieses seelische Leiden ist heilbar - durch eine Kombination aus Antidepressiva und Psychotherapie.Die Depression gleicht der Falle eines Jägers: Je geschickter sie ausgelegt, je besser sie getarnt ist, umso größer ist ihre Chance, Beute zu machen." Holger Reiners weiß, wovon er spricht: In seinem Buch "Das heimatlose Ich" beschreibt der Architekt und Unternehmensberater eindrucksvoll seine persönliche Geschichte mit der Depression: Die lange Liste seiner Therapeuten
Eine englisch-jüdische Geschichte in Wien: Im Sommer 1938 wurden in der anglikanischen Kirche 2.000 Juden getauft. Was damals - unter den Augen von Gestapo und Secret Service - geschah, liegt heute noch im Dunkeln.Mit dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland begann für österreichische Juden der Kampf ums nackte Überleben. Selten genug gab es Menschen, die sie dabei unterstützten: Menschen wie den anglikanischen Priester Hugh Grimes von der Christ Church in Wien. Zwei englische Historiker erforschen, was damals geschah.Wien 1938, JaurèsgasseJuli 1938, ein klarer Sommermorgen. Noch
Nicht nur in der römisch-katholischen, auch in der altkatholischen Kirche ist die Zulassung von Frauen zum Priesteramt umstritten.Nein, "Spaltung" sei sicher nicht das richtige Wort, sagt der eine Bischof. Es handle sich um eine "Krise", sagt der andere. Und der dritte findet schließlich das Zauberwort, das alle drei Bischöfe im Gespräch mit der Furche erleichtert aufgreifen: Eine "Herausforderung" sei es, was sich derzeit in der altkatholischen Kirche bezüglich der Frauenordination abspiele.Wie immer man es nun nennen will - eines ist klar: Auch in der altkatholischen Kirche scheiden
Wer Österreich erkundet, begegnet auf Schritt und Tritt diesen steinernen Zeugen des Christentums: Klöster und Stifte prägen die Kulturlandschaft - und haben sich den Kulturinteressierten geöffnet. Doch auch als Orte der Gottesbegegnung - neudeutsch: Spiritualität - bewahren sie sich ihre Bedeutung. Trotz Nachwuchssorgen sind die Klöster nach wie vor ein nicht wegzudenkender Teil der österreichischen wie der christlichen Identität.Sie thronen stolz über der Donau wie Stift Göttweig am Rand der Wachau. Sie verstecken sich in Flusstälern und zeigen aus der Ferne nur die
Am 29. Juni werden elf Frauen gegen Canon 1024 des römisch-katholischen Kirchenrechts verstoßen, der da lautet: "Die heilige Weihe empfängt gültig nur ein getaufter Mann." Sie lassen sich zu Priesterinnen weihen.Der weihende Bischof: unbekannt, aber dringend gesucht. Akteure im Vorfeld: Frei umherziehende Bischöfe und jede Menge Journalisten.Die Begleitmusik: Wild brodelnde Gerüchte, stetig anschwellend.Die Hauptakteurinnen: Drei Österreicherinnen, drei Deutsche und fünf Amerikanerinnen.Großer DruckWer sie demnächst zur Priesterin weihen wird, will Christine Mayr-Lumetzberger,
Interreligiöses und internationales Flair in Graz bei der Vorbereitung auf das Projekt "Interreligiöses Europa" 2003: Ein furche-Bericht.Selten geschieht es, dass Politiker das Licht der Weisheit in Händen halten. In Graz ist es geschehen. Dort überreichte vergangenen Freitag Jehangir Sarosh, Präsident von WCRP/Europa (World Conference of Religion and Peace), dem Grazer Bürgermeister, Alfred Stingl, das "Licht der Weisheit": eine Kerze. "Licht der Weisheit" - das sei in seiner Religion außerdem eine Bezeichnung für Gott, fügte Sarosh, ein Angehöriger des Zoroastrismus, einer über
Auch Theologen arbeiten derzeit an ihrem Beitrag für das Projekt Sozialwort. Der orthodoxe Laientheologe Alexandros Papaderos ist eigens dazu aus Kreta angereist. Als Mitglied des Zentralkomitees der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und als Generaldirektor der Orthodoxen Akademie Kretas, einem Zentrum für ökumenischen und interreligiösen Dialog, wird er das Sozialwort wissenschaftlich begleiten. Ihm zur Seite stehen Ulrich Körtner für die evangelische und Ingeborg Gabriel für die katholische Seite. Alle drei werden außerdem eine theologische Stellungnahme erarbeiten, die als Basis
Sozialwort der christlichen Kirchen Österreichs: Weltweit zum ersten Mal wollen alle Kirchen gemeinsam gesellschaftliche Probleme beim Namen nennen. Die Riesen-Baustelle ist eine Ortsbesichtigung wert. Besonders wenn die Bauarbeiter ausschließlich Bauarbeiterinnen sind.Liebe Frauen, Freundinnen, Schwestern, Mitstreiterinnen, Mitdenkerinnen" - so und nicht anders eröffnet frau eine Frauen-Konsultation. Frau ist die Sprecherin des "Ökumenischen Forums Christlicher Frauen in Österreich", Monika Heitz von der altkatholischen Kirche. Der Schauplatz ihrer Begrüßung: das Seminarzentrum Am
Willigis Jäger, 76-jähriger Benediktinermönch und Zen-Meister in Bayern, wurde von der Glaubenskongregation mit Publikations- und Auftrittsverbot belegt.Wo sich Pater Willigis Jäger derzeit aufhält? Das wisse er nicht, sagt der Benediktiner am Telefon der Abtei Münsterschwarzach in Franken. Auch Abt Fidelis Ruppert sei momentan nicht erreichbar. Auch wenn ihn viele Anrufer ihn gerne sprechen würden: Die Süddeutsche Zeitung, der Bayerische Rundfunk, die Würzburger Lokalzeitung Mainpost. Jetzt auch noch österreichische Medien. Doch der im süddeutschen Raum zur Zeit vielleicht
Johannes Huber, Gynäkologe an der Universitäts-Frauenklinik Wien, promovierter Theologe und Vorsitzender der Bioethik-Komission des Bundeskanzlers, über den Zweck, das Ziel und die Meinungsfindungsmethoden dieses Gremiums.die furche: Sie sollen laut der ÖVP-Vertreterin im Europarat, Edeltraud Gatterer, der Ratifizierung der Europäischen Biomedizin-Konvention den Boden bereiten (siehe Seite 19). Das klingt nach einem klaren politischen Auftrag, nicht nach einer ergebnisoffenen Diskussion. Ist die Ethikkommission also doch nur ein Feigenblatt der Regierung?Johannes Huber: Die
Längst ist die katholische Kirche Nigerias kein "Missionsobjekt"
Europas mehr. Im Gegenteil: Ein Gespräch mit Simon A. Okafor,
Bischof von Awka im Süden Nigerias.
Die Bilder aus Mosambik gingen um die Welt. Menschen auf den Dächern
ihrer Häuser und in Baumkronen auf der Flucht vor den Wassermassen,
die ihre Felder überflutet hatten. Doch die Mosambikaner haben nicht
aufgegeben, wie Pater Ottorino Poletto, ein Comboni-Missionar, der
für vier Pfarren und vier Schulen in diesem afrikanischen Land
verantwortlich ist, berichtet.
Ordensleute mit Leitungsaufgaben müssen zweierlei unter einen Hut
bringen: Führungskompetenz und Spiritualität. Der Lehrgang
"Verantwortung in religiösen Gemeinschaften" unterstützt sie dabei.
Vor dem Besuch eines Qi-Gong-Seminars empfiehlt sich die Lektüre des
ersten spezifisch österreichischen Sekten- und Esoterikatlas. Er
bietet seriöse und gleichzeitig spannende Aufklärung.
Hinter den freundlichen Fassaden der Waldorfschulen verbirgt sich
eine esoterische und okkulte Weltanschauung: die Anthroposophie. Das
sagen jedenfalls ihre Kritiker. (Fortsetzung des Beitrags "Rütteln
am Fundament der Waldorfschulen", Furche 46/99).
Elisabeth Gergely, Vorsitzende des österreichichen Dachverbandes der Waldorfschulen, schnappte hörbar nach Luft: "Das ist kein böser Wille und kein Nationalsozialismus, sondern schlicht und einfach sträfliche Verschlafenheit!" Grund der Aufregung: Eine Schulheftseite der Freien Waldorfschule Graz: "Ich weiß, daß ich hing am windigen Baum. Neun lange Nächte, vom Speer verwundet, dem Odin geweiht, ich selber mir selbst." Verziert ist dieses lyrische Gefasel mit zwei Hakenkreuzen. Gergely war entsetzt: "Das darf nicht vorkommen!"Richtig. Das darf nicht vorkommen. Es kommt aber vor. Genauso
Waldorfschulen sind auch hierzulande populär. Wie gehen diese
Bildungsinstitutionen in der Tradition Rudolf Steiners aber mit
Vorwürfen um, sie würden Okkultismus und Rassismus verbreiten?
Ein - nach eigenen Angaben - "bunt gemischter Kreis aus der Mitte
der Kirche" lud für 31. Juli/1. August zur Österreich-Wallfahrt auf
den Sonntagberg ein. 2.000 Pilger kamen - nicht zuletzt um für eine
Heimkehr Österreichs in die Kirche zu beten: Impressionen von einem
Sonntag auf dem Sonntagberg.
Er nimmt sich kein Blatt vor den Mund: Alan de Lastic, Erzbischof
von Delhi, ist unerschrockener Kämpfer für die Rechte der Armen in
Indien. Doch fanatische Hinduorganisationen fürchten die politische
Sprengkraft des Evangeliums und antworten mit Gewalt.
Er war kein Märtyrer, kein Ordensgründer und kein bedeutender
Theologe. Warum wird Jakob Kern (1897 - 1924) am 21. Juni vom Papst
eigentlich seliggesprochen?
Ein von der Katholischen Aktion geforderter Maßnahmenkatalog zur Rettung des "Dialogs für Österreich" wurde vom Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz Johann Weber als "Chance auf ein neues Miteinander" positiv gewürdigt.Beim "Gesprächsforum Kirchenzukunft" - einem runden Tisch mit Vertretern der Bischofskonferenz und des Kirchenvolks-Begehrens - hatte die Katholische Aktion letzte Woche den Bischöfen konkrete Vorschläge angeboten, um den festgefahrenen Dialogprozeß wieder in Gang zu setzen: Es gehe darum, Wege aus der Glaubwürdigkeits- und Kommunikationskrise der Kirche
Die Verehrung „aller Heiligen”, wie sie das kirchliche Fest am 1. November vorsieht, ist bisweilen schwierig. Besonders dann, wenn heiligmäßige Menschen in ihrem Leben enge Horizonte aufbrechen.